Chorgeschichte

Die Leipziger Oratorienvereinigung am 1. Mai 1926 vor der Alten Handelsbörse in Leipzig, in der Mitte der ersten Reihe der Dirigent Alfred Szendrei

Bereits 1924 schuf Alfred Szendrei mit der Leipziger Oratorienvereinigung den ersten Rundfunkchor beim damaligen Mitteldeutschen Rundfunk. Seither existiert – mit Ausnahme einiger Kriegsjahre und unter wechselnden Namen – ein Rundfunkchor beim Leipziger Sender. Im Mai 1946 gründete Heinrich Werlé, der schon vor 1943 häufig mit dem Chor gearbeitet hatte, das Ensemble neu. Von den 27 Chormitgliedern des Jahres 1946 hatte ein beträchtlicher Teil auch schon vor dem Zweiten Weltkrieg im Leipziger Rundfunkchor gesungen. Horst Karl Hessel folgte Werlé als Leiter des Chores.

Herbert Kegel

Unter der Ägide Herbert Kegels, der ab 1949 zunächst als Chorleiter und später als Chefdirigent des Leipziger Rundfunks wirkte, entwickelte der Rundfunkchor in den fünfziger und sechziger Jahren eine Klangkultur, die ihn in die Reihe europäischer Spitzenchöre aufrücken ließ, wo er sich bis heute behauptet. Dazu trugen später auch Dietrich Knothe, Horst Neumann, Jörg-Peter Weigle und Gert Frischmuth am Pult des Chores bei.
Von 1998 bis 2013 bekleidete der international anerkannte englische Dirigent Howard Arman die Position des Chordirektors.
Seit Januar 2020 hat Philipp Ahmann in der Nachfolge von Risto Joost die künstlerische Leitung des MDR-Rundfunkchores inne.

Das Repertoire des Chores, der 1992 seine Heimat im Mitteldeutschen Rundfunk gefunden hatte, umspannt A-cappella-Literatur, Chorsinfonik und Opernchöre aus beinahe einem Jahrtausend Musikgeschichte. Zahlreiche Ur- und Erstaufführungen weisen ihn auch als Spezialensemble für moderne Musik aus. Ca. 200 Schallplatten und CD’s dokumentieren das umfassende Wirken des Chores. Auf Grund seiner Stärke ist der MDR-Rundfunkchor in der Lage, sein umfangreiches Repertoire ganz aus eigener Kraft zu bewältigen.

Gastspiele führten ihn in nahezu alle europäischen Länder, nach Japan und Israel: unter anderem zu den Wiener und Berliner Festwochen, den Londoner Proms, den Festspielen in Aix-en-Provence, den Salzburger oder den Dresdner Musikfestspielen. Dirigenten wie Herbert von Karajan, Karl Böhm, Kurt Masur, Wolfgang Sawallisch, James Levine, Sir Colin Davis, Sir Neville Marriner, Claudio Abbado, Seiji Ozawa, Riccardo Muti, Bernhard Haitink, Lorin Maazel, Georges Prêtre, Riccardo Chailly, Andres Nelsons und viele andere haben mit dem Chor zusammengearbeitet.
In Leipzig wirkt der Chor regelmäßig in den Konzerten des MDR-Sinfonieorchesters und des Gewandhausorchesters mit. Aber auch regelmäßige Einladungen der Staatskapelle Dresden, des hr-Sinfonieorchesters, der Dresdner Philharmonie, der Weimarer Staatskapelle u.a. ergänzen das Konzertspektrum des Chores.


Eine genaue Dokumentation von Rüdiger Koch über die Geschichte des Rundfunkchors Leipzig /MDR-Rundfunkchores finden Sie unter : www.rundfunkschaetze.de/mdr-klassik/mdr-rundfunkchor/

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